Sie hätten es kaum spannender machen können! Sowohl Marie-Laurence Jungfleisch, als auch Fabian Heinle haben ihre Favoritenrolle angenommen und voll ausgefüllt, auch wenn sie den Nerven der Fans echt einiges zugemutet haben.
Marie-Laurence blieb bis zu einer Höhe von 1,87m fehlerfrei, genau wie Imke Onnen. Da beide die ersten beiden Versuche über 1,90m rissen, war der dritte Versuch über diese Höhe entscheidend. Sonst hätte es zwei Deutsche Meisterinnen gegeben. Marie-Laurence holte allerdings noch einmal alles aus sich heraus und schaffte die 1,90m im letzten Versuch. Ihre Nervosität war deutlich zu spüren und auch wie wichtig der Titel für sie ist. Daher war die Freude am Ende besonders groß, den siebten Titel in Folge gewonnen zu haben.
Fabian Heinle ist einfach der Mann des letzten Versuches. Bis zum letzten Sprung lag er mit 7,62m “nur” auf Rang drei. Die Siegerweite lag bis dahin bei 7,88m von Julian Howard. Dann packte Fabian doch noch den 8m-Sprung aus und segelte, mit leicht verkorkster Landung, auf 8,05m. Das konnte die Konkurrenz nach ihm nicht mehr toppen und beschehrte den Deutschen Meistertitel. Die WM-Norm von 8,17m ist nun nicht mehr allzuweit weg. Nicht vergessen wollen wir Max Kottmann, der es als zweiter VfB Weitspringer ins Finale geschafft hatte. Die 7,34m aus dem zweiten Versuch konnte er leider im Endkampf nicht mehr steigern und er belegte einen guten achten Platz.
Die VfB Männerstaffel mit Philipp Corucle, Alexander Czysch, Moritz Riekert und dem Deutschen Weitsprungmeister Fabian Heinle als Schlussläufer gewann ihren Zeitendlauf souverän mit der Zeit von 39,66s, belegte damit den dritten Platz in der Endabrechnung und nahm Bronze mit nach Hause. Gewonnen hat in 39,02s der SC DHfK Leipzig vor dem Sprintteam Wetzlar in 39,17s. Die VfB Stuttgart Staffel hat damit die Staffel aus Wattenscheid (39,68s) geschlagen, der als einer der Favoriten galt. Fast schade, dass es hier durch die vier Zeitendläufe nicht zum direkten Vergleich kam.
Herzlichen Glückwunsch an die vier Sprinter, die damit die dritte Medaille für den VfB gewinnen konnten.
Unsere U20-Staffel, die Siegerinnen der Deutschen Jugendmeisterschaft vom letzten Wochenende, stellte sich in Berlin der großen Frauen-Konkurrenz und wurde in leicht veränderter Besetzung mit Isabella Kupka, Julia Schubert, Emiliy Rösser und Kathleen Reinhardt in 47,04s in ihrem Lauf Sechste, präsentierte sich aber in diesem starken Feld hervorragend. Lilly Wolf, Jahrgang 2003, darf bei den Frauen noch nicht starten, sie ist noch zu jung. Daher lief Isabella Kupka die Staffel an.
Wir hoffen die Mädels haben den Auftritt im Olympiastadion in Berlin genossen. Auf jeden Fall haben sie Erfahrungen sammeln können.
Philipp Corucle belegte in der starken Männerkonkurrenz über 100m mit 10,61s einen guten 16. Platz.
Raphael Müller konnte wegen anhaltender Achillessehnenprobleme nicht an den Start gehen, auch Alex Czysch verzichtete nach fiebriger Erkältung zu Gunsten der Staffel auf die 100 und 200m. Kathleen Reinhardt trat, nach den vielen Starts der letzten Zeit, trotzdem noch über die 100m der Frauen an. Ihre 12,15s zeigen aber, dass der Akku jetzt leer ist. Trortdem schön die Atmosphäre im Stadion mit den schnellsten Frauen Deutschlands erleben zu können.
Anna Bühler musste bereits im Vorfeld der DM die ganze Saison absagen, nach Kreuzbandriss und Meniskusschaden und anschließender OP ist an Weitsprung für die nächsten Monate nicht mehr zu denken. Wir wünschen ihr schnelle Genesung und hoffen, sie nächstes Jahr wieder zu sehen.
Auch für die meisten unserer Athleten ist die Saison nun beendet und alle dürfen in den wohlverdienten Urlaub… bis auf Marie-Laurence und Fabian. Die beiden werden sich auf die WM in Doha im Oktober weiter vorbereiten.
Bilder: © privat und BEAUTIFUL SPORTS