Was für ein Finale bei der Leichtathletik-WM in Tokio! Vor 70.000 Fans im Stadion holte sich Leo Neugebauer am Sonntag die Goldmedaille im Zehnkampf – und schrieb damit deutsche Sportgeschichte.
Der 25-Jährige ist erst der dritte deutsche Athlet, der Weltmeister im Zehnkampf wurde. Vor ihm gelang das nur Torsten Voss (1987) und Niklas Kaul (2019).
Ein verrückter Wettkampf
Der erste Tag lief für Leo nicht nach Plan. Nach fünf Disziplinen lag er „nur“ auf Rang vier. Die kurze Nacht und der enge Zeitplan machten den Wettkampf besonders schwierig. „Der erste Tag war total chaotisch. Aber ich habe einfach Spaß gehabt und mein Ding durchgezogen“, erzählte er später.
Am zweiten Tag wendete sich das Blatt. Beim Diskuswurf und Stabhochsprung zeigte er seine Stärke. Im Speerwurf steigerte er sich auf 64,34 Meter – der Moment, in dem er zum ersten Mal an Gold glaubte.
Alles gegeben bis zum Schluss
Im abschließenden 1.500-Meter-Lauf wurde es noch einmal dramatisch. Die Beine schwer, der Körper am Limit – aber Leo kämpfte sich mit aller Willenskraft ins Ziel. Mit nur 20 Punkten Vorsprung rettete er sich vor Ayden Owens-Delerme aus Puerto Rico.
„Meine Beine haben so zugemacht, ich musste alles geben. Aber es hat sich gelohnt!“, sagte er erschöpft, aber glücklich.
Mehr als eine Medaille
Mit deutschem Rekord, Olympia-Silber und jetzt WM-Gold hat Leo Neugebauer schon in jungen Jahren Großes erreicht. Trotzdem bleibt er bescheiden: „Was jetzt kommt, weiß ich noch nicht. Heute wird erst mal gefeiert!“
Und das tat er auch: Nach Pizza und Party tanzte der frischgebackene Weltmeister mit Freunden durch die Nacht – voller Freude und Erleichterung nach diesem unglaublichen Wettkampf.
Ein Ausblick
Der VfB Stuttgart darf sich freuen: Mit Leo Neugebauer hat sie nicht nur den aktuellen Weltmeister, sondern auch einen Athleten, der Lust auf mehr macht. Seine Geschichte zeigt, wie viel Leidenschaft, Spaß und Durchhaltevermögen im Sport möglich sind.
Herzlichen Glückwunsch, Leo – wir sind stolz auf dich!






