Am letzten August-Wochenende ging es im Auestadion in Wesel zu wie in einem Ameisenhaufen. Die Deutschen Meisterschaften der Mehrkämpfer wurde zwischen dem 24.-26.08. für alle Altersklassen ab U16 ausgerichtet. Also U16, U18, U20, U23 und Aktive!
An bis zu 4 Anlagen gleichzeitig und sogar nebeneinander wurden beispielsweise Kugelstoßen und Weitsprung ausgetragen. Eine bemerkenswerte Organisationsleistung.
Schon im Mai konnte Lilly Wolf sich für die DM qualifizieren und ging mit 44 weiteren Mädchen in der AK W15 in den Wettkampf. Der erste Tag beginnt für Lilly mit 80m Hürden. Hier konnte sie sich gleich mit einer neuen Bestleistung in 12,25s wichtige Punkte sichern. Den danach stattfindenden Hochsprung, durch den Ausfall des Wintertrainings noch nicht so stabil, meisterte sie aber dann mit neuer Saisonbestleistung (1,49m). Dann gab es erst mal eine längere Pause bis zur dritten Disziplin, dem Kugelstoßen. Das klappte dann nicht ganz so gut wie erwartet. Mit 12,29m zwar 30cm unter Bestleistung, aber eine solide Leistung mit ordentlich Punkten. Der für diesen Tag abschließende 100m Lauf lief erwartungsgemäß aufgrund des Trainingsrückstands nicht so gut. Mit 13,02s aber dennoch im Rahmen.
Der zweite Tag startete mit dem Weitsprung. Hier konnte Lilly wieder mit einer neuen Bestleistung von 5,25m Boden gut machen. Zum anschließenden Speerwurf verschlechterte sich das Wetter etwas mit recht böigen Winden. Durch die seit diesem Jahr eingeführte 30s-Regel, hat man nicht mehr so viel Spielraum um eine günstige Situation abwarten zu können. Doch gleich im ersten Versuch schleuderte Lilly den Speer auf eine neue Bestweite von 35,34m obwohl sie ihn nicht einmal optimal getroffen hatte. Da war dann aber wohl die Luft etwas raus, denn sie konnte sich in den beiden weiteren Versuchen nicht mehr steigern. Im Gesamtklassement lag sie nun auf Platz 10 und da ging es ab Platz 5 und folgende recht eng zu. Der abschliessende 800m Lauf wird von den meisten Mehrkämpfern und Mehrkämpferinnen eher ungern gelaufen. Auch hat man nur wenig Zeit diese Disziplin auch noch zu trainieren. Im allerletzten Lauf der besten 11 Teilnehmerinnen ging Lilly die Strecke munter an. Das sah auch locker aus. Doch nach 300m merkte man, dass die Milchsäure die Bewegungsausführung mehr und mehr einschränkte. Mit 2:46,11 blieb Lilly dann 13s unter ihrer Bestleistung und rutschte auf Platz 14 in der Gesamtwertung ab. Mit einer nur 2,5s schnelleren Zeit, hätte sie den 10ten Platz halten können. Mit 3748 Punkten erreichte sie aber eine weitere neue Bestleistung und kann wirklich sehr zufrieden sein. Wenn sie nun die nächste Saison problemfrei durchtrainieren kann, ist für nächstes Jahr sicher einiges zu erwarten.