World Transplant Games

S. B.

Mehr als Medaillen: Bera Wierhake glänzt bei den World Transplant Games in Dresden

Vom 17. bis 24. August 2025 verwandelte sich Dresden in die Bühne eines ganz besonderen Sportereignisses: die World Transplant Games. Seit 1978 bringt die internationale Veranstaltung Menschen zusammen, die mit einem gespendeten Organ leben – und verbindet sportliche Leidenschaft mit einer klaren Botschaft. Rund 2.500 Athletinnen und Athleten aus über 60 Ländern gingen in 17 Sportarten an den Start. Dabei geht es nicht nur um Gold, Silber oder Bronze, sondern auch um Sichtbarkeit, Gemeinschaft und ein großes Dankeschön an all jene, die Organspenden möglich machen.

Bera Wierhake: Doppelte Weltmeisterin und Mutmacherin

Mitten in dieser bunten Gemeinschaft schrieb Bera Wierhake ihre ganz eigene Erfolgsgeschichte. Die VfB-Mittelstreckenläuferin gewann in Dresden gleich zwei Weltmeistertitel: über die 5.000 Meter und die 1.500 Meter. Damit krönte sie sich einmal mehr zur Doppel-Weltmeisterin. Doch für Bera zählen die Spiele weit über die sportlichen Erfolge hinaus:

„Ich will zeigen, wie bunt die Meisterschaften sind, wie alles möglich sein kann – und als Mutmacherin vorangehen.“

Die 23-Jährige hält den Weltrekord über 1.500 Meter bei den World Transplant Games. Um ihre Leistungen zu erreichen, trainiert sie zehn bis zwölfmal pro Woche – ein beeindruckendes Pensum, das zeigt, wie sehr sie sich mit Herz und Leidenschaft ihrem Sport verschrieben hat. Schon 2017 trat Bera erstmals bei den Spielen an: Als 16-Jährige überraschte sie damals im spanischen Málaga mit einer ganzen Medaillensammlung – viermal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze.

Sport als Zeichen für das Leben

Die World Transplant Games stehen nicht nur für sportliche Spitzenleistungen, sondern vor allem für Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung. Denn viele der Athletinnen und Athleten mussten nach ihrer Transplantation einen langen Weg zurück ins Leben gehen. Entsprechend besonders ist die Stimmung:

„Man feuert sich gegenseitig an – besonders die Letzten. Weil jeder weiß, hier hatte niemand einen leichten Weg“, beschreibt Alexandra die Atmosphäre.

Silber und Bronze für Rasa Fuchs

Neben Wierhake war auch VfB-Athletin Rasa Fuchs für Deutschland am Start. Sie gewann Silber über 800 Meter und Bronze über 1.500 Meter. Gemeinsam mit Bera Wierhake lief sie in der 4x400m-Staffel zu einer weiteren Silbermedaille, nur knapp geschlagen von den Britinnen.

Gemeinschaft statt Konkurrenz

So war die Woche in Dresden weit mehr als ein Medaillenspiegel. Die Spiele machen sichtbar, was nach einer Transplantation möglich ist – und zeigen, was es bedeutet, mit ganzem Herzen dabei zu sein. Für Bera Wierhake ist klar: Jede Medaille ist auch ein Signal. Ein Signal der Hoffnung, ein Signal für mehr Bewusstsein rund um Organspende und ein Signal dafür, dass Leben nach einer Transplantation nicht nur möglich, sondern voller Kraft sein kann.

Bild: @yes.videography / WTG2025